Sourdough Starters: Geschichte und Techniken

Sauerteigstarter sind seit Jahrhunderten ein essenzieller Bestandteil der Brotherstellung. Ihre Geschichte reicht weit zurück in frühe Zivilisationen, in denen Menschen entdeckten, dass fermentierter Teig durch natürliche Hefen und Milchsäurebakterien aufgewertet wurde. Heute erleben Sauerteigstarter eine Renaissance, da immer mehr Menschen die handwerkliche Kunst und die gesundheitlichen Vorteile des Sauerteigs entdecken. Diese Seite bietet einen tiefen Einblick in die geschichtlichen Ursprünge und die praktischen Techniken rund um Sauerteigstarter.

Die Ursprünge des Sauerteigs

Frühe Funde und Nutzung in Ägypten

Die ältesten bekannten Belege für die Nutzung von Sauerteig stammen aus dem alten Ägypten. Hier entwickelten Bäcker das Wissen über fermentierte Teige, die durch die natürliche Hefebesiedlung und Milchsäurebakterien Blasen bildeten und das Brot fluffiger machten. Diese frühen frühen Sauerteige basierten auf einem Mix aus Wasser und Mehl, der über Tage hinweg natürlich abgeschleckt wurde, um die Mikroorganismen anzusiedeln. Im alten Ägypten wurde Brot ein Grundnahrungsmittel, und die Fähigkeit, Sauerteig zu verwenden, war ein wesentlicher Fortschritt in der Ernährung.
In einem Sauerteigstarter finden sich hauptsächlich verschiedene Hefestämme und Milchsäurebakterien. Zu den häufigsten Hefen zählen Saccharomyces cerevisiae und Candida-Arten, welche die Gärung und Treibkraft verantworten. Die Milchsäurebakterien, wie Lactobacillus-Arten, produzieren hauptsächlich Milchsäure und Essigsäure, welche dem Brot den charakteristischen Geschmack verleihen und das Wachstum unerwünschter Mikroben verhindern. Die Vielfalt der Arten hängt vom Mehl, Wasser und den Lagerbedingungen ab, wodurch jeder Sauerteig eine individuelle Mikroflora besitzt.
Die Aktivität der Mikroorganismen im Sauerteig wird stark durch den pH-Wert und die Temperatur beeinflusst. Milchsäurebakterien bevorzugen leicht saure Bedingungen, die während der Fermentation entstehen und den pH-Wert typischerweise auf Werte zwischen 3,5 und 4,5 senken. Die Temperatur steuert die Geschwindigkeit der Gärung; bei etwa 25 bis 30 Grad Celsius sind die aktiven Mikroben besonders produktiv. Eine zu hohe oder zu niedrige Temperatur kann das Wachstum hemmen und das Gleichgewicht der Kulturen stören, weshalb das kontrollierte Führen des Starters essenziell ist.
Bei der Fermentation wird der Teig durch die Gasmoleküle gelockert, die von den Hefen beim Abbau von Zucker produziert werden. Gleichzeitig produzierte Milchsäure und andere organische Säuren bilden das typische Aroma und bewirken eine längere Haltbarkeit des Brotes durch Hemmung von Schimmel- und Bakterienwachstum. Diese komplexen Prozesse wirken sich auch auf die Struktur des Brotes und dessen Nährwert aus, da die Fermentation Stärke und Proteine leicht aufspaltet und somit die Verdaulichkeit verbessert.

Grundtechniken zur Herstellung eines Sauerteigstarters

01

Erstellung des Grundstarters

Zur Herstellung des Grundstarters werden gleiche Teile Mehl und Wasser vermengt, wobei häufig Vollkorn- oder Roggenmehl verwendet wird, da es viele Mikroorganismen enthält. Diese Mischung wird bei Raumtemperatur an einem geschützten Ort aufbewahrt und täglich mit frischem Mehl und Wasser gefüttert. Zu Beginn kann es zu einem säuerlichen Geruch und Blasenbildung kommen, was ein Zeichen für die beginnende Fermentation ist. Nach etwa fünf bis sieben Tagen ist der Starter meist aktiv genug für die weitere Nutzung.
02

Fütterung und Pflege des Starters

Die regelmäßige Fütterung des Starters ist entscheidend, um die Mikroorganismen am Leben und aktiv zu halten. Hierbei wird altes Startermehl teilweise entfernt und durch frisches Mehl und Wasser ersetzt. Die Fütterung erfolgt idealerweise täglich zur gleichen Zeit und in konstanten Verhältnissen, um ein stabiles Klima für die Kulturen zu schaffen. Wird der Starter nicht regelmäßig genutzt oder gefüttert, kann er an Aktivität verlieren oder sich unerwünschte Mikroben darin ansiedeln, was die Backfähigkeit beeinträchtigt.
03

Lagerung und Erhaltung des Starters

Ein Sauerteigstarter kann sowohl bei Raumtemperatur als auch im Kühlschrank gelagert werden. Die Kühllagerung verlangsamt die Aktivität der Mikroorganismen und reduziert den Fütterungsbedarf auf etwa einmal pro Woche. Vor der Verwendung sollte der Starter jedoch aufgefrischt werden, um wieder eine ausreichende Hefekonzentration zu erzielen. Die Lagerung in einem geschlossenen, aber nicht luftdichten Gefäß verhindert das Austrocknen und schützt vor Kontaminationen. Eine gewissenhafte Pflege gewährleistet die Langlebigkeit des Starters über Jahre hinweg.